Nach wochenlangem Erfolg in der Kategorie “Beste Nebendarstellerin” gewann Zoe Saldaña bei den Oscars 2025 den begehrten Preis für ihre Rolle in Emilia Pérez.
Kritik an der Darstellung Mexikos in Emilia Pérez
Die Debatte um den Film hat bereits seit seiner Veröffentlichung für große Kontroversen gesorgt. Neben der Rassismus-Kontroverse um die Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón gibt es auch erhebliche Kritik an der Darstellung Mexikos. Viele Zuschauer empfanden den Film als unangemessene und verzerrte Darstellung der mexikanischen Gesellschaft. Besonders umstritten ist, dass kaum mexikanische Mitwirkende an der Produktion beteiligt waren.
Besonders brisant ist die Tatsache, dass der Regisseur des Films, Jacques Audiard, zugegeben hat, kaum Recherchen zu Mexiko durchgeführt zu haben. Audiard, der Franzose ist und kein Spanisch spricht, sorgte mit dieser Aussage für noch mehr Unmut.
Zoe Saldañas Reaktion auf die Kritik
Nach der Preisverleihung wurde Saldaña in der Pressekonferenz von einem mexikanischen Journalisten direkt auf die umstrittene Darstellung Mexikos angesprochen. “Über Mexiko wurde in dieser Awards-Saison kaum gesprochen, obwohl es das Herz dieses Films ist. Was sagen Sie dazu?” fragte der Reporter und betonte, dass der Film für viele Mexikaner verletzend sei.
Saldaña antwortete: “Zunächst einmal tut es mir sehr leid, dass Sie und viele Mexikaner sich verletzt fühlen. Das war niemals unsere Absicht. Wir haben aus Liebe heraus gesprochen, und ich stehe dazu. Aber ich teile Ihre Meinung nicht. Für mich war das Herz dieses Films nicht Mexiko.”
Weiter erklärte sie: “Wir haben keinen Film über ein Land gemacht. Wir haben einen Film über vier Frauen gemacht. Diese Frauen könnten Russinnen sein, Dominikanerinnen, Afroamerikanerinnen aus Detroit, Israelis oder Palästinenserinnen aus Gaza.”
Zum Abschluss ihrer Antwort sagte sie: “Ich bin immer bereit, mich mit meinen mexikanischen Brüdern und Schwestern zusammenzusetzen und mit Liebe und Respekt darüber zu sprechen, wie Emilia Pérez hätte besser gemacht werden können.”
Empörung in den sozialen Medien
Viele Nutzer in den sozialen Medien reagierten empört auf Saldañas Aussagen. “Sie nennt sie ihre mexikanischen Brüder und Schwestern, während sie gleichzeitig ihre Gefühle völlig ignoriert – das ist dreist!” schrieb ein User auf X (ehemals Twitter). Ein anderer kommentierte: “Dass eine nicht-mexikanische Frau einem Mexikaner sagt, dass sie nicht mit seiner Sicht auf den Film über Mexiko übereinstimmt, ist respektlos und ekelhaft.”
Auch die Aussage, dass Mexiko nicht das “Herz des Films” sei, wurde heftig kritisiert. “Der Film handelt von Gewalt, Entführungen und Bandenkriminalität in Mexiko, aber laut Zoe Saldaña ist Mexiko nicht der Kern des Films?” fragte sich ein empörter Nutzer.
Die Debatte um Emilia Pérez und seine Darstellung Mexikos dürfte noch lange anhalten – und Zoe Saldañas Reaktion hat das Feuer nur weiter angefacht.
